From Dusk Till Dawn
Das Solistenensemble Kaleidoskop lädt am 28. März zu einem Konzert in die Villa Elisabeth ein. Das Programm From Dusk Till Dawn beschreibt eine musikalische Reise durch eine ganze Nacht an einem Abend.
Gleichzeitig ist der Abend die Fortführung der Auseinandersetzung mit den Werken Joseph Haydns und Arnold Schönberg. Dazwischen erklingt ein außergewöhnliches Werk eines österreichischen Zeitgenossen: das 3. Streichquartett In iij. Noct. von Georg Friedrich Haas.
Als künstlerischen Partner haben wir Lucas Gruber eingeladen, der dem musikalischen Geschehen eine Lichtinstallation hinzufügt, die, dem Tageslicht gleich, den Raum und die Atmosphäre schafft, in der Schönbergs Verklärte Nacht von der Dämmerung in die Nacht führt – und mit Haydns Sinfonie am späten Abend die Sonne wieder aufgeht.
In der Dämmerung erklingt zunächst Arnold Schönbergs Verklärte Nacht in der Fassung von 1943 für Streichorchester. Das wohl populärste Werk Schönbergs entstand an einer historischen Nahtstelle, 1899, zunächst als Streichsextett op. 4, das von einem Gedicht Richard Dehmels inspiriert wurde. Jenseits der Kammermusik handelt es sich hier um Programmmusik, die „sich darauf beschränkt, die Natur zu zeichnen und menschliche Gefühle auszudrücken“ (Schönberg).
Dann verschwinden vier Musiker des Solistenensemble Kaleidoskops im Dunkel der eingetretenen Nacht und spielen das 3. Streichquartett In iij. Noct. von Georg Friedrich Haas. Das Werk ist nach einem Responsorium von Carlo Gesualdo di Venosa benannt, das auch als Zitat im Stück auftaucht: In iij noct. (In jener Nacht). In Haas‘ Werk geht es um assoziative Gefühlszustände: Angst, Zweifel, Trauer, Sehnsucht, Hoffnung. Sie werden in seiner Nachtmusik mit überwältigender Wirkung hörbar.
Mit Haydns früher Sinfonie Nr. 6 Le Matin kehrt schließlich ein neuer Tag wieder. Die Sinfonie Nr. 6 Le Matin war, als Teil der Tageszeitentrilogie, das erste Werk, das Joseph Haydn für Fürst Paul Anton Esterházy schrieb. In dieser sind die beiden Pole, die vorwärtsdrängende Experimentierfreudigkeit und das Zurückgreifen auf Althergebrachtes, so deutlich wie sonst kaum in seinen Werken erkennbar. In den Sinfonien dieser Zeit verband Haydn seine bisherigen sinfonischen Erfahrungen mit Elementen des barocken Concerto grosso.