IN YOUR HEAD
Was passiert im Körper von Musiker*innen, wenn sie spielen? Wie wirkt die Musik in den Körper hinein, durchdringt ihn und lässt ihn vibrieren? Die Interpret*innen spielen, tanzen einen inneren, konzentrierten, präzisen Tanz, der für den Blick des Publikums meist unsichtbar bleibt. Allein technische Gesten, Zuckungen der Gliedmaßen, Gesichtsausdrücke sind an der Oberfläche sichtbar. Mit IN YOUR HEAD folgen der Choreograf Pol Pi und Kaleidoskop der Intuition, diese ‚verkörperte‘ Musik offenzulegen. Im Wechselspiel zwischen Notenlinien und Gesten entfaltet sich eine ebenso subtile wie präzise Choreografie, die die Musik sichtbar und die Bewegung hörbar macht.
Mit IN YOUR HEAD widmen sich das Solistenensemble Kaleidoskop und der Choreograf Pol Pi dem 8. Streichquartett von Dmitri Schostakowitsch und legen eine ‚verkörperte‘ Musik offen. Die Partitur Schostakowitschs findet dabei nicht nur eine musikalische, sondern auch eine präzise körperliche Umsetzung, die den Atem, die Bewegung und die Affekte der vier Performerinnen gleichermaßen in sehr persönliche Interpretationen des Werkes miteinschließt.
Schostakowitsch widmete 1960 sein Streichquartett Nr. 8 in c-Moll op. 110 den Opfern des Krieges und des Faschismus. Das Thema, das aus Schostakowitschs Initialen (D - ES - C - H) aufgebaut ist, wirkt wie ein Geist, der über der Musik schwebt und die Schatten des Krieges und der Unterdrückung, die der Komponist während seiner Karriere selbst erlebte, verarbeitet.
Pol Pi, der selbst ausgebildeter Musiker und Bratschist ist, diente ein wichtiges Werk der Musikliteratur als Ausgangspunkt: Das Streichquartett Nr. 8 von Schostakowitsch ist ein testamentarisches Werk, das der Komponist 15 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg als "Requiem an sich selbst" komponierte. Das Thema, das aus seinen Initialen (D-ES-C-H) aufgebaut ist, wirkt wie ein Geist, der über der Musik schwebt und die Schatten des Krieges und der Unterdrückung, die der Komponist während seiner Karriere selbst erlebte, verarbeitet.
Ein weiterer Impuls zur Entstehung von IN YOUR HEAD lag in der Begegnung von Pol Pi mit dem Solistenensemble Kaleidoskop aus Berlin: Zusammen mit den Cellistinnen Sophie Notte und Isabelle Klemt, Anna Faber und Mia Bodet an den Violinen und Yodfat Miron an der Bratsche versucht Pol Pi die Essenz ihrer intimen, alltäglichen, konfliktreichen oder leidenschaftlichen Beziehung zur Musik und zu ihren Instrumenten zu extrahieren. Dazu hat er eine Reihe von Porträts gezeichnet, die mit der Partitur in Resonanz treten.
Die Partitur, die genauestens eingehalten wird und jeden Atemzug, jede Fingerbewegung und jede Gliedmaßenbewegung steuert, fungiert als Vermittler zwischen der Sprache der Noten und der Sprache der Körper - zwischen den Anliegen Schostakowitschs und denen der Gegenwart. In diesem Wechselspiel zwischen Notenlinien und Gesten, Solo und Quartett, Stille und dem Rhythmus, der sie verbindet, entfaltet sich eine subtile Choreografie, die die Musik ebenso sichtbar wie die Bewegung hörbar macht.
Während seiner zweiwöchigen „Corps Espace Temps“-Residenz im Frühjahr 2022 im Radialsystem hat Pol Pi gemeinsam mit Musiker*innen des Solistenensembles Kaleidoskop seinen künstlerischen Fokus vertieft und am Konzept zu „ IN YOUR HEAD“ gearbeitet.
IN YOUR HEAD
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IN YOUR HEAD
Eine Produktion von NO DRAMA & Solistenensemble Kaleidoskop.
Ausführender Produzent: Latitudes Prod. - Lille.
Koproduktion: Montpellier Danse; CCNO - Centre chorégraphique National d'Orléans; CCN - Ballet National de Marseille; Centre national de danse contemporaine d'Angers; Centre chorégraphique national de Caen en Normandie, im Rahmen von Accueil-studio/Ministère de la Culture; Centre chorégraphique national de Rillieux-la-Pape, Leitung Yuval PICK, im Rahmen von Accueil-Studio; Festival NEXT; BUDA Kunstencentrum Kortrijk; PACT / Zollverein Essen.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa in Berlin, Fonds Transfabrik - Deutsch-Französischer Fonds für Darstellende Künste. Das Projekt wird von der Caisse des Dépôts et Consignations unterstützt.
Die Kompanie NO DRAMA wird durch eine Strukturförderung der DRAC Île-de-France unterstützt. Solistenensemble Kaleidoskop wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin.