Kaleidoskop verbündet sich mit der Musikerin und Künstlerin Anika, um ein wahres Kleinod der Musikgeschichte neu zu interpretieren: Nicos mystisches Album Desertshore aus dem Jahr 1970.
Stilistisch befindet sich dieser Zyklus aus amorphen Songs voller Todessehnsucht irgendwo zwischen Gothic, Folk-Rock und düsteren romantischen Liederzyklen. Nicos einzigartige Stimme und John Cales experimentelle Arrangements schufen im Zusammenspiel ein Album, das im Laufe der Jahre zu einem Kultklassiker wurde und zu den einflussreichsten Alben der Avantgarde-Popmusik zählt.
Die Musik, die Texte und die Atmosphäre von Nicos melancholischem und zutiefst persönlichem Soloalbum dienen als Grundlage für eine tiefere musikalische Erforschung von Tod, Vergänglichkeit und Isolation. Grégoire Simon and Paul Valikoski – beide als Musiker mit Kaleidoskop verbunden – und Anika verweben die Motive von Desertshore mit eigenen Kompositionen und erschaffen so eine klangliche Welt, die Desertshore um eine eigene musikalische Erzählung erweitert.
Im Kontrast dazu lässt Kaleidoskops Witold Lutosławskis Präludien und Fuge für 13 Streicher erklingen. Ebenfalls im Jahr 1970 komponiert, könnte der Kontrast nicht größer sein: Zwischen Aleatorik und höchster Komplexität gehen sieben sehr unterschiedliche und sich überlappende Präludien einer groß angelegten Fuge voraus.
Die beiden originalen Stücke, Nicos Desertshore und Lutosławski's Preludes and Fugue, wurden als Teil des Projekts Witold/Nico(Jaws) in dem kleinen Zeitfenster zwischen den Lockdowns der Pandemie im August 2020 im Radialsystem in Berlin aufgeführt.